Dachsanierung

Neues Dach für die Schwandalpe (5.-16. Juli 2021)

Nachdem in einigen Zimmern Wasser bei Regen eindrang und an einigen Stellen die Dachplatten gebrochen waren, musste nach 30 Jahre das komplette Dach der Schwandalpe saniert und isoliert werden.

Nach einem guten Jahr Vorplanung für das neue Schwanddach, war es am Samstag endlich so weit. Nachdem ich den Essensplan für zwei Wochen erstellt hatte, machte ich mich am Samstag auf zum Großeinkauf für fünf Zimmerleute und drei Helfer.

Am Sonntag fuhr ich mit meinen drei Helfern aus dem Freundeskreis, Bernd Schaude, Niclas und Sven Kneer mit vollgepacktem Auto auf die Schwand.

Für den Umbau des Daches waren zehn Werktage eingeplant, was ein ehrgeizigeres Ziel war, deswegen begannen wir vier umgehend mit der Demontage der Photovoltaikanlage, was bis zum Abend dann geschafft war.

Montag um halb acht, kamen die Zimmerleute der Firma Max Maier, um mit uns zusammen das Dach abzudecken. Die Zeit drängte, da auf Grund der Wettervorhersage sehr viel Regen ab Mittwoch vorhergesagt war und die Gefahr bestand, dass Wasser in Hütte eindringen würde. Abends um 20:00 Uhr war es geschafft, das Dach war abgedeckt. Nebenher versorgten meine Freunde und ich die Handwerker mit selbstgekochtem Mittag- und Abendessen.

Um 06:00 Uhr klingelte am Dienstag der Wecker, wir bereiteten für alle das Frühstück vor, sodass um 07:00 Uhr die Arbeit auf dem Dach weitergehen konnte. Es musste die Dachlattung und Teerpappe entfernt werden. An einigen Stellen war das Holz der Dachlattung komplett weggefault und die Teerpappe durchlöchert, was auch den Wassereintritt in einige Zimmer erklärte.

Meine drei Helfer waren tagelang beschäftigt, die Massen an Altholz zu entnageln und klein zu sägen. Dadurch ist zumindest wieder genügend Brennholz für die nächsten Jahre vorhanden.

Zwischendurch wickelten wir Rindsrouladen und formten Semmelknödel.

Anschließend begann der Dachaufbau. Jetzt war es unsere Aufgabe den anfallenden Abfall in zahllose Säcke einzusammeln und zu sortieren. Nachdem wir uns wegen des strömenden Regens 4x umziehen mussten und jedes Mal unsere klatschnasse Kleidung in den Trockner geben mussten und die Handwerker ihr viertes Paar trockene Schuhe benutzen, war zumindest abends das Dach wieder dicht. Gott sei Dank brannte der Kachelofen (Juli!), so das wir uns danach in der warmen Stube wieder aufwärmen konnten. Allerdings machte uns die Wärme noch müder und so gingen wir noch zeitiger ins Bett.

Am Freitag gegen 12:00 Uhr war dann die erste Arbeitswoche zu Ende und konnten uns zu Hause entspannen.

Ein riesiger Dank gilt an dieser Stelle an meinen DAV-Freunden: Bernd Schaude, Sven und Niclas Kneer, die alle ein paar Tage Urlaub für das Arbeiten auf der Schwandalpe geopfert haben. Ohne sie hätte ich die Arbeit in der ersten Woche nicht bewältigt.

In der zweiten Woche ging es für mich und die vier Zimmerleute auf dem Dach weiter. Es wurden an der Südseite neue Fenster in die Gauben eingesetzt und das Dach wurde soweit fertiggestellt.

Da der Spengler mit seinen Arbeiten noch nicht fertig war, konnte am Mittwoch nur ein Teil des Daches für die Photovoltaikanlage gedeckt werden. Ich begann mit der Montage der Unterkonstruktion für die Photovoltaikanlage auf den neuen Dachstützen. Am Donnerstagvormittag montierte ich bei strömenden Regen die 24 Photovoltaikplatten und nahm anschließend die Anlage wieder in Betrieb. Am Nachmittag wurde wegen des starken Regens die Arbeit auf dem Dach abgebrochen. Da die Spenglerarbeiten auch noch nicht abgeschlossen waren, wurde beschlossen, das Decken des Daches auf die nächste Woche zu verschieben, da dann besseres Wetter vorhergesagt wurde.

Der Spengler hatte am darauffolgenden Dienstag seine Spenglerarbeiten an den Dachrinnen, nördlichen Gauben und Kaminen abgeschlossen und so konnten wir am Mittwoch das nördliche Dach bei strahlendem Sonnenschein eindecken. Die Gaube auf der Südseite wurde mit Holz verkleidet, da hier durch die Sonne der Schnee schneller abtaut. Die nördlichen Gauben wurde mit Blech verkleidet, da hier das Holz durch den langen liegenden Schnee schnell kaputt gehen würde. Am Donnerstag deckten die Zimmerleute das restliche Dach und die Gauben.

Ich war an diesen zwei Tagen damit beschäftigt den ganzen Baumüll wie Nägel, Schrauben, Holzabfall oder Folie vom Gerüst und vom Boden einzusammeln und zusammenzukehren.

Auf dem Dach vom östlichen Anbau wurde eine Nottreppe montiert, damit man im Notfall über das Fenster aus dem Zimmer 13 flüchten kann.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich mich nach 15 Monaten Homeoffice sehr darauf gefreut habe zwei Wochen „Urlaub“ auf der Schwand zu verbringen, um die Handwerker bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Der sogenannte Urlaub gestaltete sich jedoch viel anstrengender, als ich gedacht hatte. Dies lang daran, dass ich den ganzen Tag auf dem Dach mitgeholfen habe und mich nebenbei um die Verpflegung und Küche kümmern musste. Außerdem drückte das schlechte Wetter auf die Stimmung aller Beteiligten.

Jetzt freue ich mich doch wieder auf mein Homeoffice.

Mit kameradschaftlichem Gruße von eurem Schwand-Hüttenwart

Manfred Korger

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