Dankes-Feier für Christa und Werner
Es konnte keinen anderen Ort geben, um Christa und Werner Rösch gewissermaßen aus dem "aktiven Dienst" zu entlassen: Am PistenBully-Biathlonzentrum wurden die beiden mit Applaus empfangen, von aktiven und ehemaligen Sportlern, von Eltern, Sponsoren und Trainerkollegen, von Funktionärs-Kollegen und Sportkameraden. Beide hatten vor Beginn der Feier Betretungsverbot erhalten - damit sie nicht dabei helfen, ihr eigenes Fest aufzubauen. Standesgemäß im Oldtimer wurden sie dann von Ute Mack und Madlen Guggenmos zuhause abgeholt. 169 Gäste bildeten bei ihrer Ankunft das Spalier.
David Pfeil und Andreas Köppe moderierten den Nachmittag, der doch einige Überraschungen bereit hielt. Der DAV-Vorsitzende Heinz Schmid hatte gleich eine davon im Gepäck. Nach seiner Dankesrede, in der er die zahlreichen Verdienste lobte, die Werner Rösch in einem halben Jahrhundert ehrenamtlicher Arbeit für den Verein geleistet hat, verkündete er einen Beschluss des Ältestenrats: Werner Rösch wurde zum Ehrenmitglied des DAV Ulm ernannt.
Doch er war nicht nur für den Verein, sondern auch im Schwäbischen Ski-Verband an entscheidender Stelle aktiv. Als Funktionär und vor allem auch als Trainer. Daran erinnerte Markus Pfeil - und auch er hatte etwas mitgebracht: Eine neue Auszeichnung für besonders engagierte Trainer - gewissermaßen eine Ehrung fürs Lebenswerk. Die erhielt Werner Rösch als erster im SSV, gefolgt übrigens von Langlauf-Trainer Dieter Notz am Tag darauf.
Werner und Christa freuten sich sichtlich, dass viele Sportler beim Fest dabei waren, aktive wie auch ehemalige. Bernd Warth etwa, der erste Schwäbische Meister, der aus der Ära Werner Rösch hervorgegangen ist, gab ein paar äußerst amüsante Einblicke in die Zeiten, als an ein Biathlon-Zentrum im Flachland noch niemand einen Gedanken verschwendete (außer vielleicht Werner Rösch). Damals, als vieles noch Improvisation war, Enthusiasmus und Begeisterungsfähigkeit Trainer und Sportler über manch missliche Bedingungen hinweghelfen musste. Damals, als auf die frisch geteerte A7 zur Trainingsstrecke wurde und Sportler noch ausgesetzt wurden. Manche Dinge aber, die kennen alle Generationen von Sportlern, die unter Werner Rösch groß geworden sind. Ausdauerndes Armkreisen zum Beispiel. Unumstrittener Meister: Der Trainer selbst.
Auch die aktiven Sportler meldeten sich zu Wort, dazu Stefan Guggenmos in Doppelfunktion - als Vater und Trainer -, es gab einen Film mit Episoden aus den vergangenen Jahren, und einige Geschenke, als zumindest kleines Dankeschön. Für Christa hatten die Sportler noch etwas besonderes mitgebracht. Eine große Tafel Schokolade für nämlich. Denn sie sei "Herz und Seele" dieser Anlage. Die Tafel Schokolade für alle Sportler, die ohne Schießfehler durch einen Wettkampf gekommen sind, ist mittlerweile legendär. Aber Christa hat viel mehr getan: Sie hat geschrubbt und geputzt, geschnitten und gemäht, Kaffee gemacht und Helfer verpflegt. Vor allem - und das betonte auch Werner - hat sie fürs emotionale Gleichgewicht im Hause Rösch gesorgt.
Nachdem der Sportliche Leister Biathlon des DSV, Bernd Eisenbichler, aus gesundheitlichen Gründen noch am Morgen hatte absagen müssen, zauberte unsere Technik-Crew gemeinsam mit Annika Pfeil noch eine Schaltung nach Ruhpolding hin. Am anderen Ende der virtuellen Leitung: Fritz Fischer, live aus dem Shooting-Star-Camp.
Vor allem aber blieb an diesem Nachmittag viel Zeit, um sich mit Freunden zu unterhalten, die man vielleicht schon Jahre nicht mehr gesehen hatte. Als der Abend dann immer kühler wurde und langsam zu Ende ging, wurde gemeinsam aufgeräumt. Dabei zu helfen, davon ließen sich die beiden Ehrengäste allerdings nicht abhalten.