Erster Höhepunkt der Saison
Die Deutschen Meisterschaften in Altenberg sind vorbei. Es war windig, bisweilen stürmisch, wobei die Männer ein heftiger Regenguss erwischte. Insgesamt konnten die Ulmer sehr zufrieden sein - ganz besonderes Mareike Braun, die sich bei den Juniorinnen an die Spitze der internen Ranglisten gesetzt hat. "Läuferisch ist sie bei den Juniorinnen das Maß aller Dinge und kann bei den Senioren mit der B-Mannschaft mithalten", sagte Roman Böttcher, bei dem die Braun-Zwillinge in Freiburg und am Notschrei trainieren. Zieht man Denise Herrmann ab, die bekanntlich auch international die Zeiten vorgibt, waren die Rückstände überschaubar - auch was die Komplexzeiten angeht.
"Ich bin sehr zufrieden", sagte Mareike denn auch. Ihr ehrgeiziges Ziel hat sie gleich im verkürzten Einzel erreicht: Platz zehn! 0/0/1/2 am Schießstand, das war in Ordnung. "Aber das bekommen wir noch besser hin bis zum Winter", ist sich Böttcher sicher. Vor allem noch stabiler sollte es werden, denn im Sprint klappte es dann nicht mehr so gut. "Das Stehendschießen war mit der Belastung von der anspruchsvollen Runde schon schwierig", sagte Mareike. Was blieb, war die zehntbeste Laufzeit aller Starterinnen - etwas, das in die Beurteilung einfließt, wenn es um die internationalen Startplätze geht.
Die Deutsche Meisterschaft ist die Hälfte der Qualifikation für den IBU-Junior-Cup, die andere Hälfte ist der erste Alpencup in Obertilliach Anfang des Winters, sofern das denn alles so läuft wie geplant. Nicht geplant war das Aus in der Verfolgung bei Mareike Braun. Der Rücken hatte wieder gezwickt, sie stieg vorsichtshalber aus. Es sei aber kein Grund, sich Sorgen zu machen. "Nach dem durchwachsenen letzten Winter bin ich echt happy mit dem Wochenende."
Zufrieden war auch Sabrina Braun. Da sie in der Woche zuvor krank war, fuhr sie ohne große Erwartungen nach Altenberg. "Im Einzel hab ich mich beim Laufen noch nicht gut gefühlt, aber im Sprint war ich dann schon spritziger." Platz zwölf in der nationalen Wertung ohne die tschechischen Gaststarterinnen. Die zwei Fehler im Stehendschießen haben weh getan, die fünf in der Verfolgung noch mehr. "Ärgerlich", nennt es Sabrina. "Im Training war das schon stabiler", sagt ihr Trainer. Dank ihrer starken Leistungen in der Vorsaison ist Sabrina gesetzt für den Auftakt im IBU-Junior-Cup.
Nicht ganz zufrieden war Philipp Lipowitz, wenngleich er sich im Vergleich mit den anderen Sportlern des NK1 gut etabliert hat. "Er hat einen großen Schritt im Laufen nach vorn gemacht", lobte Böttcher. Dass darunter dann meist die andere Disziplin etwas leidet, sei durchaus normal. Auch das sei bis zum Winter hinzubekommen, dass die alte Stabilität am Schießstand zurückkommt.
Stabilität, das wünschen sich auch Lena Hanses und Marina Sauter, die beide harte Jahre mit einigen Krankheiten und wenig Erfolgserlebnissen hinter sich haben. Für Marina Sauter lief es in Altenberg nicht gut, ausgerechnet am Schießstand, wo sie normalerweise die Zuverlässigkeit in Person ist, funktionierte nicht viel. Lena Hanses dagegen blieb als eine der wenigen im Sprint fehlerfrei. Wenn es nun auf den Ski besser läuft als mit den Rollern, kann sie bei den Juniorinnen wieder vorne eingreifen.