Hoffen auf weiteren Einsatz

Am Montagvormittag war Mareike Braun schon wieder zu Hause in Reutti auf dem elterlichen Hof, zurück vom IBU-Cup aus dem schwedischen Idre Fjäll. Die Mutter hatte sie um 8.30 Uhr vom Flughafen München geholt, wo das erfolgreiche deutsche Biathlon-Team gelandet war.

Vier Rennen hat sie bestritten, ein 13., ein 22., ein 4. und ein 34. Platz standen zu Buche. Herausragend natürlich der knapp verpasste Podestplatz im Einzel am Samstag, mit einem Schießfehler bei 20 Schüssen. „Ich habe mich riesig über den vierten Platz gefreut“, ist sie über das verpasste Podium überhaupt nicht traurig. Schließlich war sie bei der Flower-Ceremony dabei. „Es war in dem Einzel extrem eng. Ich habe auf der letzten Runde noch zwei Plätze gut gemacht.“

Sehr zufrieden ist sie erneut mit ihrer Laufleistung, denn Mareike war in jedem Wettkampf unter den besten Zehn. „Ich habe im Herbst schon gemerkt, dass es ganz gut passt.“ Was auch ein bisschen Druck herausnehme, dann könne man den Fokus mehr aufs Schießen verlegen.Dass es vor allem im Verfolger mit fünf und im abschließenden Sprint mit vier zu viele Fehlschüsse waren, ärgert sie. Im Verfolger habe sie bei leicht verändertem Wind gegenüber dem Anschießen am Visier gedreht und sich dabei aus dem Ziel herausgedreht, analysiert sie. Im Sprint seien die Windverhältnisse ähnlich gewesen. Da drehte sie zunächst nicht. Die Folge waren drei Liegend-Fehler ...

Trotzdem sieht sie die Wettkämpfe in Schweden als guten Einstand in den IBU-Cup. Dort will sie sich dieses Jahr etablieren und sich bestmöglich verkaufen, nachdem sie im vergangenen Jahr insgesamt an zwei Wettkampforten starten durfte. Einfach wird das nicht, trotz der guten Leistungen. Denn auch die anderen deutschen Starterinnen glänzten in Idre Fjäll. Die Etablierten Janina Hettich-Walz, Vanessa Hinz und Marion Wiesensarter ebenso wie die 18-jährige Selina Grotian landeten mindestens einmal unter den besten drei, Grotian und Hettich-Walz gewannen sogar ein Rennen. Nur Junioren-Weltmeisterin Lisa Spark und Mareike Braun holten kein Podest. Es sei für die Trainer schwierig zu entscheiden, wer bei der nächsten Station in eineinhalb Wochen im italienischen Ridnaun dabei sein wird. Schließlich drängen andere Athletinnen nach, allen voran Julia Tannheimer, die bislang international noch gar nicht eingesetzt wurde. Und den Sprung ins Weltcup-Team zu schaffen, ist nach dessen starkem ersten Auftritt in Finnland schwieriger als in den vergangenen Jahren.

Nun heißt es also warten auf den Trainer-Entscheid. Aber nicht tatenlos: Mareike Braun war am Montagnachmittag schon wieder unterwegs nach Freiburg, zur Schwarzwald-Trainingsgruppe. Schließlich gilt es vorbereitet zu sein für Ridnaun – oder den Deutschland-Pokal am Arber am gleichen Wochenende.

Zurück