2023 Skitouren Grundkurs im Lechtal
Skitourengrundkurs im Lechtal – Dezember 2023
Recht früh zur Wintersaison, also noch vor Weihnachten, startete der Skitourengrundkurs mit Tanja & Thomas. Los geht es am Freitag früh, um kurz nach sieben Uhr in Richtung Tannheimer Tal. Dort findet unsere erste Tour statt.
Dem ein oder anderen wäre es vermutlich lieber gewesen, wenn das Ziel etwas weiter entfernt gewesen wäre, denn schon bald hieß es raus aus der Wärme und rein ins Kalte. Während die ersten Handgriffe bei den meisten recht problemlos klappten, hatten andere etwas mehr mit der Bindung an den Leihski zu kämpfen. Schnell waren alle Probleme gelöst und es ging hoch in Richtung Älpele und das ganz gemütlich entlang einer Forststraße. Es dauerte nicht lange, bis Tanja beschloss, dass der „Sonntagsausflug“ nun vorbei wäre - und uns an einem ersten Hang die Spitzkehren Technik zeigte und uns üben ließ. Dies funktionierte am Anfang mäßig, doch mit der Zeit immer besser, insbesondere dank Tanjas geduldigen Tipps ging es stetig weiter bergauf.
Oben angenommen machten wir erst mal Pause, bevor es dann an die LVS-Übung ging. Hierfür taten wir uns in Zweiergruppen zusammen. Wobei immer einer sein LVS-Gerät verbuddelte und der andere es suchte. Am Ende durfte jeder noch den Unterschied im Sondieren zwischen unterschiedlichen Gegenständen erspüren, angefangen von einem Rucksack über Skier bis hin zu einer Hand. Danach ging es auch schon los zur Abfahrt - die für manch einen dann sogar doch noch ein bisschen herausfordernderer als der Aufstieg war. Doch schlussendlich kamen wir alle wohlbehalten wieder am Auto an und da es schon relativ spät war ging es auch gleich in Richtung Lechtal, wo unsere Pension war. Hier wurden wir sehr freundlich von der Gastgeberin empfangen und wir konnten gleich unsere Zimmer beziehen. Nach einer kurzen Dusch- und Erholungspause trafen wir uns alle wieder im Esszimmer, wo ein köstliches Vier-Gänge-Menü auf uns wartete. Davon gestärkt hatten wir dann auch wieder Energie für eine kurze Theorieeinheit zum Thema Grundlagen der Tourenplanung und dem Lawinenlagebericht.
Am zweiten Tag ging es bei traumhaftem Wetter zur Widdersteinhütte hinauf. Am Fuße des wunderschön eingeschneiten Hangs wurde gemeinsam analysiert, wie eine gute Spur nach oben entsprechend dem Gelände verlaufen sollte. Den noch größtenteils unverspurten Hang durchzog schon eine Aufstiegsspur. Wir halten uns beim Aufstieg an die flachen Teile des Hangs. Etwas weiter oben wurde es dann etwas steiler. Wir gehen einer nach dem andern und lassen Abstand. Die Mühen des Aufstiegs und die Kraft der Sonne bringen uns ordentlich ins Schwitzen. Bald sind wir oben an der Widdersteinhütte angekommen und genehmigen uns erstmal eine Pause. Die Hütte ist auf einer Seite bis unters Dach eingeschneit. Ja, vor Triebschnee waren wir ja gewarnt. Aus den Skiern raus, einen Schritt daneben und man stand hüfttief im Schnee. Frei nach dem Motto „Das Vesper muss verdient sein“. Nachdem alle ein Sitzplätzchen im Schnee gefunden haben, saßen wir da, der Himmel strahlend blau, der Blick in die Berge gerichtet, einfach wunderbar.
Unter den Tourengehern gibt es die, die den Aufstieg ganz toll finden und die, die sich unglaublich auf die Abfahrt freuen, oder auch beides. Eine traumhafte Abfahrt stand uns bevor. Also schön nacheinander runter bis zum ersten Plateau. Es gibt gute Tipps von Thomas für jeden Ankömmling und oben macht Tanja Mut und checkt die Ski, die sich beim Warten ganz fest mit dem Schnee verbunden haben. Der Schnee muss wieder von der Lauffläche gekratzt werden. Es gibt doch immer wieder Dinge, die man so vom Pisteln nicht kennt. Runter geht es also auf einem nahezu unverspurten Hang, wo jeder seinen individuellen Freeride-Charakter unter Beweis stellen kann. Unten angekommen können wir unsere Spuren nochmal kurz bewundern und steigen daraufhin nochmal ein Stück am gegenüberliegenden Hang auf, bis wir ein Kreuz erreichen und den Moment festhielten und ein Gruppenfoto schießen. Am Abend gibt es wieder ein leckeres Mahl im Holzgauer Hof.
Die vielen Ereignisse und das erlebte machen müde, gerne würde man noch länger aufbleiben und mehr von Thomas und Tanja über Schnee lernen, aber das Bett lockt und wir gehen schlafen.
Gut gestärkt, geht es am dritten und letzten Tag des Grundkurses in Richtung Namlos. Doch zuerst packen wir noch all unsere Sachen und verlassen Holzgau mit dem Auto. Tief drinnen im Lechtal parken wir und laufen gemütlich in Richtung Fallerschein. Was für eine wunderbare und einsame Gegend! Wir laufen an Fallerschein vorbei und heben uns einen Aufenthalt für am Ende der Tour auf. Langsam geht es voran. Durch ein Engstelle, tief unter uns ein Bach, der schmale Weg macht es spannend. Der Blick öffnet sich nun wieder und vor uns liegt eine große Lawine, die wir im Aufstieg umgehen. Wir steigen noch etwas höher und beschließen nach einer kurzen Pause, dass wir uns auf den Rückweg machen, der nochmal die ein oder andere Herausforderung mit sich bringt. Glücklich und zufrieden kehren wir in Fallerschein ein. Genießen die Sonne und lassen die drei Tage nochmal Revue passieren und schauen in lauter zufriedene Gesichter! Schön wars!
Text: Maren, Marcel, Tanja
Fotos: Maren, Lisa, Marcel