2024 Hochtour am Dachstein E4

Dachstein Überschreitung

21.-24.08.2024

Die ursprünglich als 6 Tage Durchquerung über den Dachsteingletscher geplante Hochtour ist Wetter bedingt auf 4 Tage verkürzt worden, nämlich von Mittwoch 21.08. (Anreise) bis Samstag 24.08. (Abreise).
Nach einer problemlosen Anreise vom P&R Parkplatz Deffingen (bei Günzburg) an der A8 konnten wir gegen 11:30 Uhr unsere Fahrzeuge auf dem kostenlosen Parkplatz am Bahnhof Schladming parken. Mit dem Bus ging es dann weiter auf den Parkplatz der Südseilbahn Dachstein (Türlwandhütte). Von dort haben wir die letzten 200 Höhenmeter zur Südwandhütte(1.910 m) mit unserem Gepäck in ca. 40 Minuten zurückgelegt und sind am frühen Nachmittag dort eingetroffen. Bei schönem Wetter haben wir die Zeit bis zum Abendessen zu einem kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt unterhalb der Hütte und zur Erkundung der Landschaft genutzt, wobei wir auch die am nächsten Tag geplanten Klettersteige ANNA und JOHANN von Weitem sehen konnten.
Am Donnerstagmorgen ging es bei bestem Kletterwetter nach einem halbstündigen Fußmarsch an den Klettersteig ANNA an der Südwand des Dachstein mit voller Klettersteigausrüstung, die jeder Teilnehmer vollständig und ohne Mängel dabei hatte. Der ANNA Klettersteig mit dem Schwierigkeitsgrad D ist mit mindestens 2 Stunden angegeben, in denen 300 Hm bewältigt werden müssen. Er wurde von 4 Teilnehmern bewältigt, ein Teilnehmer musste nach einem Ausrutscher absteigen, wobei Michael ihn beim Absteigen mit dem Seil sicherte und mit abstieg. Die anderen Teilnehmer erreichten nach ca. 2 Stunden das Ende des Klettersteigs ANNA und Uli setzte - eskortiert von 2 österreichischen Kletterkollegen – das Klettern in dem Klettersteig JOHANN in Richtung Dachsteinplateau fort. Der JOHANN Klettersteig ist mit dem Schwierigkeitsgrad D/E mit 400 Hm und 4 h Zeit angegeben. Die anderen 3 Teilnehmer kehrten zur Hütte zurück. Gegen 12:30 Uhr machten sich Stefan und Hartmut von dort noch auf den Weg Richtung Seilbahnstation und fuhren auf das Dachsteinplateau, um dort den Koppenkarstein-Klettersteig zu klettern. Oben angekommen wurden die beiden zunächst davon überrascht, dass der auf der Karte verzeichnete und direkt an der Gipfelstation beginnende Klettersteig Hunerkogel wegen Bauarbeiten gesperrt war. Um zum Eingang des Klettersteigs (Schwierigkeitsgrat B/C) zu gelangen musste ein ordentliches Stück auf dem Gletscher zu Fuß zurückgelegt werden. Nachdem die Eingangsleiter erreicht war kletterte Hartmut nur bis zum Zwischengipfel während Stefan als guter Kletterer die ganze Route bis zum Koppenkarstein Gipfel in etwa einer Stunde durchkletterte. Durch die festgelegte Rückfahrzeit der Seilbahn mussten die beiden sich auch etwas beeilen, wobei sie bei der Rückkehr die lange Seilbrücke über die Austriascharte meistern mussten. Der Klettersteig endete an der Hunerkogelscharte, von wo es dann zu Fuß über den Gletscher ca. 30 Hm hinauf zur Seilbahnstation ging. Dort trafen die beiden auch zufällig auf Uli und ihre beiden Begleiter, die nicht nur die beiden Klettersteige ANNA und JOHANN gemeistert haben sondern auch im Anschluss auf den Gipfel des Dachstein über den Schulter-Klettersteig geklettert waren. Hochachtung vor einer solchen Leistung; auch wenn Uli bei den beiden österreichischen Kletterkollegen in guter Hand war! Zu dritt kehrten die „Ausflügler“ dann am späten Nachmittag mit der Seilbahn und zu Fuß zur Südwandhütte zurück und waren zum Abendessen pünktlich auf der Hütte.

Am Freitag wurde es noch etwas wärmer und wir machten uns mit unserem Gepäck von der Südwandhütte auf, um zunächst 750 Hm zu Fuß bis zur Hunerkogelscharte zu steigen. Der recht steile Weg endete in einem technisch einfacheren Klettersteig, den alle Teilnehmer problemlos meisterten. Dann ging es bei Hochsommerwetter vom Dachsteinplateau über den Hallstätter Gletscher Richtung Norden bis zum Ende des Gletschers am Fuße des Schöberl weiter. Dort nach ca. 2 h Fußmarsch über den verspalteten Gletscher angekommen war eine weitere Stunde Wanderung durch Geröll und Felsgelände angesagt. Wir erreichten die Simonyhütte am nördlichen Ende des Dachsteinplateaus am frühen Nachmittag gegen 14:30 Uhr, die uns als willkommener Rastplatz diente. Nach der Stärkung und einem weiteren einstündigen Fußmarsch erreichten wir unser Ziel, das Wiesberghaus nach insgesamt 12 km Wegstrecke über Klettersteig, Gletscher und Felsgelände. Die letzten 2-3 km davon auf normalem Wanderweg.

Das Wiesberghaus befindet sich inmitten des Dachsteingebiets auf 1.884 m Seehöhe und gilt als eine der komfortabelsten Hütten am Dachsteinplateau; sie gehört zu den Naturfreunden Oberösterreich. Wir waren sowohl von der Sauberkeit der Hütte, der Freundlichkeit der Bedienung als auch vom Speisenangebot und nicht zuletzt vom Preis-Leistungsverhältnis sehr angenehm überrascht, was wir von der Südwandhütte zuvor weniger behaupten konnten. Hier mussten wir bedingt durch die terminliche Verschiebung zwar im Lager übernachten, konnten aber endlich duschen, was auch fast alle Teilnehmer nutzten.

Am nächsten Morgen genossen wir ab 6:00 Uhr ein wirklich bemerkenswertes Frühstück und mussten dann um 7:00 Uhr Richtung Hallstatt losgehen, damit wir am selben Tage noch per Schiff und Zug rechtzeitig zu unserem Auto in Schladming kommen und nach Hause fahren konnten.  Nach 3 h Wanderung über einen größtenteils holprigen Waldweg haben wir nach 13 km und 3 Stunden Hallstatt und das Westufer des Hallstätter Sees erreicht. 45 Minuten später gelangten wir mit dem Schiff auf die andere Seite des Sees zum Bahnhof Hallstatt. Per Zug ging es anschließend über Steinach wieder zurück zum Bahnhof Schladming. Vor der Heimreise konnten wir uns aber in der Innenstatt von Schladming in einem netten Restaurant mit einem Mittagessen stärken bevor wir die Heimreise angetreten haben.

Alles in allem eine wirklich durch Michael gut organisierte und sehr abwechslungsreiche Hochtour, bei der sicher jeder auf seine Kosten und Geschmack kam – vielen Dank nochmals für die tolle Organisation!

Text: Hartmut Presting

Bilder: Teilnehmer-Uli V., Gerd K., Stefan K., Jochen D., Hartmut P.

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