2025 Skihochtour im Silvretta
Skihochtour 01.-02.03.2025 im Silvretta
Wir hatten zwei tolle Tourentage und ich meinen ersten 3.000er in der Tasche. Aber der Reihe nach.
Los ging‘s am Samstag pünktlich um 4:15 Uhr mit dem 8-Sitzer von Conficars ab Ulm in Richtung Schweiz in die Silvretta, das Mekka der Skihochtouren in der näheren Umgebung. Wir kamen problemlos vor dem ganzen Faschingsferienverkehr gegen 6:30 Uhr am Parkplatz in Klosters-Monbiel an. Hier gesellten sich noch Markus und Ole dazu, so dass unsere 10-köpfige Gruppe mit unseren beiden Tourenführern Simone, sie führte zum ersten Mal eine Skihochtour, und Norman als „Backup“ vervollständigt war. Um den doch recht langen Talhatscher zur Silvrettahütte etwas zu verkürzen, hatte Simone ein Sammeltaxi bestellt, welches uns ein paar Kilometer taleinwärts brachte.
Das Wetter für die zwei anstehenden Tage war zwar kalt, aber gut vorhergesagt, wobei für Samstag die Prognose nicht ganz eindeutig war. Wir hatten aber Glück, uns standen zwei annährend wolkenlose Tage bevor. Auf der Normalroute ging es an der Alpe Sardasca vorbei das Galtürtälli hoch zur Silvrettahütte. Die Schneelage ist diesen Winter in den Ostalpen fast überall nicht gerade berauschend. Es hatte im Gebiet aber vor ein paar Tagen noch etwas Neuschnee gegeben und in Summe konnten wir mit den Verhältnissen an unserem Wochenende mehr als zufrieden sein.
Gegen Mittag erreichten wir die Hütte. Zu der Zeit waren alle anderen ausgeflogen und das Hüttenteam um Hüttenwirt Marco und Angela bescherte uns einen VIP-Empfang. Wir wurden überhaupt während unseres ganzen Aufenthalts hervorragend bewirtet. Sei es mit kalten und warmen Getränken am Nachmittag auf der Sonnenterrasse, abends mit gutem Essen plus ordentlich Nachschlag und dem einen oder anderen Tipp.
Nach einer kurzen Pause folgten wir dem Vorschlag des Hüttenwirtes, noch eine kleine Erkundungstour am Samstagnachmittag zum Gletschertor zu unternehmen, was sich als ziemlich eindrücklich erwies. Bei der Runde konnten wir sowohl einen Teil unserer Strecke für den morgigen Tag auf das Silvrettahorn als auch die geplante Abfahrtsvariante einsehen.
Am Sonntag machten wir uns nach dem Frühstück gegen 6:15 Uhr startklar mit Hüftgurt, Gletscher-Hardware und Stirnlampe zum Silvrettagletscher. Dort empfing uns ein eisig kalter Wind, die gefühlte Temperatur dürfte deutlich unter -20 Grad gelegen haben, was das Anseilen nicht gerade leichter machte. Für mich selber war diese Situation neu, sowie auch die Tatsache, dass man in einer 5-er Seilschaft nicht so einfach austreten kann, wie das sonst der Fall ist. Nach dem Gletscher wartete die steile Westflanke unter der Egghornlücke auf uns. Mit zahlreichen Spitzkehren ging es zum Skidepot. Mittlerweile erreichten uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, während wir alle die Steigeisen anlegten und weiter zu Fuß am Grat zum Gipfel stiegen. Wir sollten die ersten an dem Tag am schönen Gipfelkreuz sein. Uns bot sich eine grandiose Rundumsicht auf die umliegenden Gletscher und benachbarte Gipfel, wie z.B. den Piz Buin.
Nach dem Abstieg und der Abfahrt zurück zum Gletscher hieß es erneut anseilen. Weiter gings es über den Silvrettapass zum Verstanclator. Von dort aus wartete eine lange Abfahrt durchs Verstanclatal auf uns. Der Schnee hatte sich in dem schattigen Tal gut gehalten und war durchwegs pulvrig und super zu fahren. Nachdem wir alle wohlbehalten wieder an der Alpe Sardasca ankamen, ging’s das lange Tal nach Monbiel, teilweise skatend auf der Loipe, zurück. Nach 25,2 Kilometer, 1.041 Höhenmeter Aufstieg und 2.160 Höhenmeter Abfahrt erreichten wir müde aber glücklich unsere Autos. In einer Pizzeria in Hohenems ließen wir die Tour ausklingen. Vielen Dank an unsere beiden Tourenführer Simone und Norman für die Vorbereitung und prima Betreuung und an alle anderen TeilnehmerInnen für das tolle Wochenende. S‘ isch super gsi.
Bericht: Andy Knupfer
Fotos: Norman, Simone, Ralph, Thomas, Niko, Andy