Illerdurchbruch

Illerdurchbruch - Altusried

Die Vorbereitungen zur Wanderung verliefen nicht ganz so glatt. Der Wanderführer der Langwanderer fiel aus, er hatte sich an der Kreissäge verletzt, spontan wollte seine Frau die Wanderung führen. Sie musste aber ihren Mann am Wandertag vom Krankenhaus abholen und versorgen. Und genauso spontan sagte Peter auf Hartmuts Anfrage, ja klar, mach ich doch gerne. Also diese Frage war mal geklärt. Das zweite Problem war die Speisekarte, die erst auf Umwegen, vielleicht hängt ein Teil immer noch irgendwo in der Cloud, am Dienstagmorgen zur Verfügung stand. Damit war dann auch für das leibliche Wohl gesorgt. Und schließlich die bange Frage, wie wird das Wetter? Aber zum Glück hat sich der Wetterfrosch im Smartphone geirrt: Kein Tropfen Regen fiel, kein Gewitter kam. Also alles palletti!
Und es wurde ein wunderschöner Tag, Hartmut hat es bei der Begrüßung mehrfach voller Optimismus betont.

Und wohin ging die Fahrt? Der Illerdurchbruch bei Altusried war das Ziel. Emil fuhr uns mit dem Bus zum Parkplatz Kalden. Hier am Burgstall Kalden bietet sich ein imposanter Bild dar auf die große Flussschleife mit einer mächtigen Steilwand am linken Ufer. Hartmut erzählte von der Entstehung des Illerdurchbruchs. Er geht zurück auf die Schmelzwasser der letzten Eiszeitgletscher, dabei entstand ein großer See zwischen Kempten und Altusried. Bei Kalden vertiefte sich der Schmelzwasserabfluss am stärksten und der See lief aus. Seitdem fließt die Iller in vielen malerischen Windungen durch die Endmoränen von Altusried nach Norden bis sie wieder in ihren Flusslauf vor den Eiszeiten findet.
Und hier begannen die Langwanderer unter Peters Führung ihre Tour. Hartmuts Gruppe stieg nochmal in den Bus und Emil fuhr nach Norden und bei Unterau über die Iller, ließ den Bus dort stehen und wanderte mit der Gruppe durch eine liebliche Wiesenlandschaft illeraufwärts bis zur Fluhmühle. Hier wird die Iller aufgestaut, ein Elektrizitätswerk der BEW erzeugt Strom für ca. 5900 Haushalte. Das und noch mehr erfährt man auf Tafeln. Auch eine aufwendige Fischtreppe wurde angelegt. Hier war ein idealer Platz für eine ausgiebige Rast, zum Vespern, zum Schauen, zum Ausruhen.
Und da kommen die Langwanderer angelaufen. Sie hatten einen Steilabstieg von der Ruine Kalden hinunter zur Iller hinter sich, waren durch den Kaldener Tobel wieder auf die Hochfläche gestiegen durch Wurms gelaufen und jetzt an der Fluhmühle angelangt. Nach freudiger Begrüßung zogen sie weiter, hatten sie ja noch eine längere Wegstrecke zu bewältigen. Es ging weiter über Unternau - dorthin werden auch die Kurzwanderer nach ihrer Rast zurückwandern -
über die Iller und auf der rechten Illerseite flussaufwärts. Einige Höhenmeter durch den Wald mussten überwunden werden bis wir vor dem Maierhof - Achtung, neue Wegeführung - wieder auf Wiesen kamen. Eine bunte Pracht, der leuchtend gelbe Löwenzahn und die zartlila Schaumkräuter und dazwischen vielfarbig gekleidete Menschlein. Durch einen Tobel im Wald führte der Weg wieder hinunter und auf der spektakulären Hängebrücke über die Iller. Seit 2007 gibt es diesen in ehrenamtlicher Montage erstellten Erlebnissteg von 84 m Spannweite. Dann folgte noch mal ein kurzer deftiger Anstieg und wir waren wieder oben in Kalden. Von rechts kamen die Kurzwanderer, die uns schon heranmarschieren gehört hatten und ab ging es mit dem Bus nach Altusried in den Bären. Ein gutes Essen, schnell serviert von freundlicher Bedienung war der krönende Abschluss.

Es war ein wunderschöner Tag! Danke an Hartmut, Peter und Emil, die uns zu diesen landschaftlichen Höhepunkten geführt habe!

Text und Bilder: Heide

 

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