Julia Tannheimer krönt ihre WM

Beim Zieleinlauf unter der kasachischen Sonne in Schtschutschinsk winkte Julia Tannheimer relativ entspannt lächelnd in die Kameras. Die Kontrahentinnen hinter ihr fielen eine nach der anderen erschöpft auf den Boden im Zielraum. Die 17-jährige Biathletin des DAV Ulm konnte es sich leisten, auf einen Schlussspurt zu verzichten. Hatte sie doch im Verfolgungsrennen bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft nach dem Sieg im Sprint von Beginn an einen deutlichen Vorsprung, den sie auch immer weiter ausbaute.

Auf die 7,5 Kilometer lange Strecke der Jugend mit vier Schießeinlagen war sie mit einer knappen halben Minute Vorsprung auf die deutsche Teamkameradin Julia Kink (Aschau) gegangen, im Ziel nach 24:38,4 Minuten waren es 1:43 Minuten auf Kink. Trotz vier Fehlern (1,1,1,1), die sie sich insgesamt leistete. Denn die Verfolgerinnen schossen ebenso einige Strafrunden, bei Kink waren es fünf. Dritte wurde die Norwegerin Maren Brannare-Gran, die sich von Rang fünf aufs Podest vorschob.

Für Julia Tannheimer, seit einigen Jahren am Skiinternat Furtwangen im Schwarzwald unter den Fittichen von Landestrainer Steffen Hauswald, war es die vierte Medaille bei der JWM. Zum Auftakt am 4. März gewann sie Silber in der Mixed-Staffel. Es folgte am Dienstag Gold in der Mädchen-Staffel und am Freitag der Sieg im Sprint. Nur im Einzel vor Wochenfrist (Platz 15) hatte es bei schwierigen Bedingungen wegen zu vieler Schießfehler nicht aufs Podest gereicht.

 

Felix Bitterling, sportlicher Leiter Biathlon beim DSV, sprach von einer „grandiosen JWM“. Denn auch bei den Juniorinnen – allen voran Selina Grotian (SC Mittenwald) mit vier Goldmedaillen – und den männlichen Pendants scheffelte der Verband Medaillen, insgesamt 15. „Das ist fast schon ein Erfolgsfestival, was unsere jungen Kolleginnen und Kollegen da abfackeln. Das freut mich extrem, mindestens genauso wie Erfolge im Weltcup.“

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