Julia und David setzen Siegeszug fort

Julia Tannheimer hat beim Deutschland-Pokal in Oberhof wieder einmal gezeigt, wie man erfolgreich ist, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Denn auch vor den Biathleten macht das Coronavirus nicht halt. Nachdem zwei Sportler vom SBW-Team nach positiven Schnelltests wieder abreisen mussten, herrschte natürlich Aufregung. Davon ließ sich Julia Tannheimer in den entscheidenden Momenten wenig beirren. Sie spulte ihre überragende Leistung in der Loipe ab. Im Sprint war es allerdings ein Fehler beim Schießen zu viel (3.), doch diesen Schönheitsfehler märzte sie eindrucksvoll am zweiten Wettkampftag aus und gewann überlegen den Massenstart.

Umso höher sind ihre Leistungen einzuschätzen, da sie auf ihrem Nieveau oft auf sich allein gestellt ist beim Training. Bei David Schmutz sieht das anders aus. Bescheiden und stets fröhlich grinsend fühlt er sich im Rudel der Skif-Jungs sichtlich wohl, die sich gegenseitig anspornen. Gemeinsam lehren sie der Konkurrenz das Fürchten - und der 17-Jährige Dornstadter geht vorneweg. Im Sprint siegte David trotz dreier Fehler mit großem Vorsprung vor dem fehlerfrei gebliebenen Bayer Benjamin Fuchs und seinen SBW-Kollegen Nils Gutmann (Todtnau/3.) und Jannis Dold (St. Märgen/4.). Matthias Rauch, der weiterhin in Dornstadt trainiert, wurde 17.. Allerdings war er gehandicapt am Start: Ein Sturz im heimischen Zimmer hatte ihm einen dicken Knöchel eingebracht. Den Massenstart am Sonntag musste er auslassen. David Schmutz musste zwar anfangs kämpfen, da er durchaus öfter die Strafrunde aufsuchen musste, aber entweder er lief wieder ran an die Spitze oder aber er war schon mit der Runde fertig, ehe die anderen vom Schießstand kamen. Kurz und knapp: Sieg Nummer zwei war eingetütet. Im Ziel nahm er die Kollegen Dold (2.) und Moritz Rombach (4.) gleich in Empfang. Und auch den früheren Ulmer Teamkollegen Marlon Eidloth, der inzwischen in Nesselwang trainiert und als Sechster einen schönen Erfolg feierte.

Einen guten Sprint hatte auch Johanna Rauch bei den Mädchen gezeigt (7.). Im Massenstart trat ihr dann einen Konkurrentin unabsichtlich auf den Stock. Der war ab und sie musste bis zur Henkelschleife laufen, wo ihr Trainer Matthias Rösch stand und ihr einen neuen reichen konnte. Ohnehin waren die Sportler über weite Strecken waren die Sportler einsam unterwegs, da Zuschauer nicht zugelassen waren. Johanna Rauch fand ihren Fokus vor allem im Schießen nicht wieder. So war es ein gebrauchter Tag. Maike Steck (11., 13.) schlug sich angesichts ihrer Verletzungsmisere wacker, hatte besonders an den Anstiegen aber zu kämpfen.

Mit Verletzungen kennt sich auch Lena Hanses aus. Sie stellte sich in Oberhof nach langer Pause der Frauenkonkurrenz, hat aber noch keine Chance an der Spitze um Karolin Horchler mitzuspielen. Charlotte Gallbronner wurde in der Jugend II Sechste und Fünfte.

Bei den Juniorinnen erwischte Sabrina Braun nach ordentlichem Sprint (2.) einen gebrauchten Tag im Massenstart. Sieben Fehler - das waren genauso viele, wie ihre Schwester Mareike Braun zur gleichen Zeit bei der Junioren-EM in Pokljuka schoss. Sie wurde dort in der Verfolgung nach Rang sieben im Sprint ein gutes Stück nach hinten gespült. Auch im Einzel (25.) war es nicht ganz rund gelaufen. Dabei hatten der 20-Jährigen auch die Reisestrapazen zugesetzt, musste sich doch von Osrblie (Slowakei) zur nach Deutschland zum PCR-Test, um dann wieder nach Slowenien zu fahren.

Zuvor hatte Mareike Braun nach ihrem sechsten Platz im Super-Einzel des IBU-Cups, einen eher schwachen Sprint (54.) und danach einen starken Verfolger abgeliefert, der sie auf Platz 30 brachte.

Wie es für die Sportler nun weitergeht, entscheiden die Trainer: Mareike Braun dürfte den Startplatz bei der Junioren-WM sicher haben. Sie würde sich über die Begleitung von Julia Tannheimer freuen, der die Trainer ein überdurchscnnittliches Trainings- und Leistungsniveau bescheinigen. Das letzte Wort haben die Trainer und wie immer das Coronavirus.

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