Keine Wettkämpfe, keine Klagen

Während die Profis am Wochenende ihren ersten Weltcup austragen, sind die Wettkämpfe bei den Biathlon-Junioren weitestgehend auf Eis gelegt. Der IBU-Junior-Cup ist ebenso komplett abgesagt, wie die Junioren-EM und die Europäischen  Jugendspiele. Auch die ersten Rennen im Alpencup und Deutschland-Pokal – gestrichen. Ob die Junioren-WM in Obertilliach stattfindet, steht in den Sternen. Was bleibt? Trainieren und hoffen, dass sich irgendwo ein Türchen auftut und zumindest auf nationaler Ebene noch etwas geht.

Für die Junioren und die Senioren, die es nicht ins Weltcup-Team geschafft haben, sind Testrennen in Ruhpolding angesetzt, die als Qualifikation dienen sollen. Man hofft, zumindest IBU-Cups austragen zu können. Aber die Zahl der Starter ist begrenzt.

Trotzdem gibt es keine Klagen von den Bundeskader-Athleten des DAV Ulm, die sich freuen nun auf Schnee trainieren zu können. Mareike und Sabrina Braun sind am Notschrei, wo am vergangenen Wochenende eine Runde mit übersommertem Schnee präpariert wurde. „Wir halten uns an alle Vorschriften und hoffen auf so viele Wettkämpfe wie möglich. Vor allem aber, dass wir gesund bleiben und auch nicht in Quarantäne müssen“, sagt Sabrina Braun. Beim Training gebe es kaum Einschränkungen.

Charlotte Gallbronner hat gerade die zweite Quarantäne hinter sich. Nach zwei Wochen ohne richtiges Training fahren die Nachwuchssportler vom Skiinternat in Furtwangen nach der Schule auch regelmäßig an den Notschrei. Die Form? „Keine Ahnung“, sagt die 17-Jährige.

Philipp Lipowitz ist derzeit mit der Bundespolizei in Obertilliach. Sonst trainiert er ebenso wie Lena Hanses meist in Leutasch bei Seefeld, da es an ihrem Trainingsort in Kaltenbrunn keine Rollerstrecke gibt. „Wir haben jetzt eine Runde mit Schnee“, sagt Lena Hanses, die noch mit Knieproblemen zu kämpfen hat.

Der Grenzübertritt ist kein Problem. „Als Leistungssportler gelten wir als Berufspendler“, erklärt Lipowitz. Der 21-Jährige wohnt ohnehin in Österreich. Wenn er nächste Woche nach Ruhpolding fährt, gilt es lediglich die inzwischen übliche Bürokratie zu bewältigen, inklusive Corona-Test.

Was das Training angeht, komme er gut durch. Doch ein anderes Problem tut sich auf: „Man merkt schon jetzt, dass viele Firmen das Marketingbudget zurückgefahren haben, weil sie vielleicht auch selbst in Schwierigkeiten stecken.“

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