Landesmeisterschaften in Top-Besetzung
Wer im Weltcup startet, für den sind baden-württembergische Meisterschaften normalerweise kein Thema. Dieses Mal war das allerdings anders: Janina Hettich und der Belgier Thierry Langer nutzten die Chance auf einen Test unter Wettkampf-Bedingungen und traten bei den vom DAV Ulm ausgerichteten Landesmeisterschaften in Schönwald an. Für manchen unter den 140 Nachwuchssportlern war das gemeinsame Foto noch ein extra Bonbon.
Einen Titel gab es freilich nur für Janina Hettich, obwohl die sich auf der 7,5 Kilometer langen Strecke der Schweizer IBU-Cup-Starterin Susi Meinen knapp geschlagen geben musste. Aber die konnte natürlich ebensowenig Landesmeisterin werden, wie Langer oder die Gäste aus dem Elsaß. Hettichs Fazit zum Start auf ihrer Heimat-Anlage fiel denn auch etwas gemischt aus: „Geht so“, meinte sie lachend. Inzwischen ist die 26-Jährige auf dem Weg nach Kontiolahti, wo sie nach der verpassten Olympia-Qualifikation einen guten Weltcup-Abschluss hinbekommen will. 47 Sekunden hinter Janina Hettich landete die Ulmerin Sabrina Braun auf Platz zwei.
Bei den Männern lieferten die Junioren dem Olympia-Teilnehmer Thierry Langer einen einen harten Kampf. Den Landesmeistertitel sicherte sich mit nur 20 Sekunden Rückstand auf den Belgier Fabian Dietrich (SC Gütenbach). Beide trainieren am Stützpunkt Notschrei.
In den Nachwuchsklassen schlug dann bei herrlichem Winterwetter die Stunde der Ulmer, obwohl sie auf ihre aktuell Besten verzichten mussten: Julia Tannheimer und Mareike Braun sind bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Einsatz. In der Jugend 17 war David Schmutz zwar dabei, musste sich aber der starken Konkurrenz aus dem Schwarzwald geschlagen geben, nachdem er die Strafrunde arg strapaziert hatte. Für den 17-Jährigen Dornstadter gab es keine Medaille. Für ihn steht der Abschluss des Deutschland-Pokals im Mittelpunkt, wo er sich in zwei Wochen am Arber den Sieg in der Gesamtwertung sichern will. Den letzten Schliff holt er sich jetzt am eigenen Stützpunkt bei Matthias Rösch.
Auch ohne die überragende deutsche Nachwuchsathletin Julia Tannheimer gab es einen Meister-Becher für die Familie Tannheimer: Lukas sicherte sich bei den Schülern 15 den Titel und war dabei fast so überlegen wie seine ältere Schwester. Dabei kam ihm auch zugute, dass der ein Jahr jüngere Julian Schraag Probleme am Schießstand hatte. In der Loipe sicherte er aber mit einer guten Leistung seinen zweiten Platz ab.
Ebenfalls nach Ulm ging der Titel bei den Schülerinnen 15, den sich Hanna Beck vor Leni und Marie Duffner (Schönwald) holte. Annalena Müller (6.) und Joelle Wagner (8.) schafften die Qualifikation für das Finale im Deutschen Schüler-Cup ebenso wie Simon Dreisbach bei den Jungs. Das ist deshalb besonders wichtig, weil nur weitermachen kann, wer bis zum Alter von 15 Jahren schon auf nationaler Ebene eingesetzt worden ist. Das hat die jüngste Verschärfung der Waffengesetze mit sich gebracht.
Darüber machen sich die Jüngeren noch keine Gedanken. Bei den Schülern 12/13 dominierten die Ulmer wieder einmal die Klasse: Paul Achatz setzte sich vor Valentin Müller durch, Vierter wurde Yannick Schraag, auch er wie der große Bruder etwas zu oft in der Strafrunde. Sarah Tannheimer holte sich eine Bronzemedaille. Weitere Ulmer Sieger: Paul Stocker und Theo Magera in den Laserklassen.