Neue Arena, ungewöhnliches Wetter

Drei DAV-Athletinnen waren bei der Deutschen Meisterschaft in Oberhof am Start

Mareike Braun und Charlotte Gallbronner laufen hintereinander auf Skirollern.
Mareike Braun (vorne) und Charlotte Gallbronner beim Verfolgungs-Rennen am Sonntag. Foto: Henri Gallbronner

Drei Tage Sonnenschein in der WM-Arena von Oberhof, das gibt es nicht allzu oft. Bei den Deutschen Meisterschaften der Biathleten hat das tatsächlich funktioniert. Weitgehend zufrieden waren die Sportlerinnen des DAV Ulm nicht nur mit dem damit, sondern auch mit ihren Leistungen. Die Titelkämpfe werden bei den Biathleten seit Jahren auf Skirollern ausgetragen. Bis auf die angeschlagenen Franziska Preuß und Vanessa Hinz sowie Neu-Vater Benedikt Doll waren alle Top-Athleten zumindest in einigen Rennen am Start.

Drei Rennen standen insgesamt auf dem Programm: Nach dem Einzel über 12,5 Kilometer am Freitag, folgten Sprint (7,5 km) und der 10 Kilometer lange Verfolger am Wochenende. Entsprechend war Mareike Braun auch froh, dass sie die drei Tage mit konstant guten Leistungen hinter sich gebracht hat: Auf Platz fünf im Einzel, folgten die Ränge elf und acht. „Meine Laufleistung war gut, da bin ich bei den Frauen mit vorne dabei“, analysierte die 22-Jährige. Was fehlte, war ein Ausreißer nach oben und das lag am Schießen: „Es sind leider immer ein, zwei zu viel stehen geblieben.“

Schwer, aber machbar

Die Bedingungen seien nicht leicht gewesen. Nach dem Umbau der Arena, in der im Februar die Biathlon-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, haben sich die Windverhältnisse am Schießstand verändert, ohnehin sei ziemlich viel Wind im Spiel gewesen. „Aber das war alles machbar“, will Mareike Braun keine Ausrede suchen, das müsse eigentlich besser gehen. Das Gute an der Sache: Der Sommer war lediglich eine Standortbestimmung, gerade was das Laufen angeht. „Ich kann jedenfalls in der weiteren Vorbereitung auf der Leistung hier aufbauen.“

Die kleine Überraschung aus Ulmer Sicht lieferte Charlotte Gallbronner ab. Über 7,5 Kilometer zeigte sie sich sicher am Schießstand (0/1) und lief als 13. heran an die Elite der Frauen. Damit lag die 18-Jährige im Ziel nur knapp 15 Sekunden hinter Mareike Braun (1/3). Beide trafen sich dann im Verfolger auf der Strecke wieder, nachdem Charlotte Gallbronner liegend zweimal fehlerfrei geblieben war und zwischenzeitlich ihre Teamkollegin – bis dahin mit drei Fehlschüssen belastet – überholt hatte. Es schien ein weiteres hervorragendes Rennen zu werden, doch dann kam in der dritten von fünf Runden der gefürchtete Mann mit dem Hammer.

Für die WM-Starterin war es das fünfte schwere Rennen binnen sieben Tagen und das bekam sie schmerzlich zu spüren. Da zitterten im Stehendanschlag die Beine. Zweimal drei Fehler und damit 600 Extrameter kamen dazu. Am Ende rettete sie sich auf Platz 21 knapp vor Sabrina Braun ins Ziel. Sechs Schießfehler hatte sie sich auch schon am Freitag im Einzel geleistet. Da war sie allerdings läuferisch noch wesentlich besser drauf und stand den anderen Juniorinnen in nichts nach. Allerdings dürfte das nicht reichen, um sich gegen die wesentlich stärkeren jüngeren Sportlerinnen zu behaupten.

Die Dritte im Bunde vom DAV Ulm war ohne große Erwartungen nach Oberhof gereist, nachdem sie in den vergangenen Wochen mit einer langwierigen Schulterverletzung zu kämpfen gehabt hatte. Nach dem guten Auftakt (8. im Einzel), lief es im Sprint (23./3 Fehler) gar nicht und die Hypothek für die Verfolgung war entsprechend groß. Auch da begann sie schon mit drei Fehlern, insgesamt wurden es auch sechs. Da war nicht mehr als eine Verbesserung um einen Platz drei.

Jetzt steht für die drei Biathletinnen erst einmal eine Woche Urlaub an, ehe die Vorbereitung auf die Mitte November beginnenden Winter-Wettkämpfe beginnt.

Hettich-Walz und Rees mit Medaillen für Baden-Württemberg

Für die Skiverbände Baden-Württemberg gab es bei den Meisterschaften insgesamt zwei Medaillen, beide am Sonntag in den Verfolgrungsrennen. Roman Rees sicherte sich im Zielsprint gegen Matthias Dorfer den Titel, Janina Hettich-Walz holte Bronze hinter Denise Herrmann und Marion Wiesensarter.

Mit ihren Schießergebnissen haderten große Teile der SBW-Junioren: Während Mathis Färber mit drei Fehlern im Einzel sowie je zwei in Sprint und Verfolgung  in Kombination mit soliden Laufleistungen einigermaßen zufrieden sein konnte, traf es Diogo Martins besonders hart. Im Einzel schoss er acht Mal daneben und landete auf Platz 34. Im Sprint stand er am Ende auf Platz 44, nach sieben Fehlschüssen. Für die Startliste der Verfolgung am Sonntag wurde aber die Wertung inklusive der zahlreichen Gaststarter aus dem Ausland herangezogen. Da war er nicht unter den besten 60 Sportlern, die sich nach dem Reglement für das Rennen qualifiziert hatten.

Nach einiger Diskussion entschieden sich die Ausrichter, dennoch alle Sportler am Sonntag antreten zu lassen. Wieder endete für Diogo Martins keine Schießprüfung mit fünf weißen Klappen, acht Fehler und der 39. Platz komplettierten sein Wochenende.

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