Note 3 von Julia für Julia
Erneut mit richtig starker Laufleistung, wie schon in der Staffel am Sonntag, ist Julia Tannheimer vom DAV Ulm beim ersten Einzel-Rennen der Saison im Biathlon-Weltcup auf Platz 57 ins Ziel gekommen. Je ein Fehler im Liegend- und Stehend-Schießen brachten ihr schon zur Halbzeit 1:30 Minuten Strafzeit ein. Es summierten sich im zweiten Liegend-Schießen zwei weitere Fehler zu je 45 Sekunden und zum Abschluss der fünfte Fehler dazu. Zuviel, um im Konzert der Großen vorne mitspielen zu können. Verschwitzt und unzufrieden ging ihr Blick im Ziel auf ihre Uhr am Handgelenk.
Doch Lob gab es von Arnd Peiffer, dem ARD-Experten, für den läuferischen Auftritt der mit gerade erst 19 Jahren Jüngsten im DSV-Team. Tannheimer hatte die elfte Laufzeit aller Athletinnen im Ziel, hinter Franziska Preuß die zweitbeste der deutschen Starterinnen. „Das ist wirklich bemerkenswert“, erwartet Peiffer, dass die Zuschauer in dieser Saison noch viel Freude an dem Talent aus Ulm haben. Vor allem, wenn sie die Ratschläge der Trainer umsetzt und den Ski noch mehr laufen lässt. Im Training habe sie gemerkt, dass das schneller ist. Jetzt müsse sie im Rennen noch öfter dran denken, sagt die Ulmerin.
Los ging es in ihr Debüt mit Startnummer 43, niemand geringeren als die norwegische Gesamtweltcup-Dritte des vergangenen Jahres Ingrid Landmark Tandrevold, die beiden schwedischen Oeberg-Schwestern und Weltcup-Siegerin Julia Simon als Verfolger im Nacken.
Was Tannheimer, die sich selbst im ARD-Interview für das Rennen „die Schulnote drei“ gab, eher anspornte: „Laufen war, glaube ich, ganz gut. Ich habe mich gut gefühlt und hatte immer andere Athletinnen, denen ich hinterherlaufen konnte.“ Allerdings wusste sie selbst, dass fünf Fehler zuviel sind. Wobei ihr gerade die drei Liegend-Fehler etwas Rätsel aufgaben, wie die zustande kamen. Da müsse sie noch mit dem Trainer reden. Stehend wisse sie es. Da habe sie zu schnell durchgezogen (Werner Gallbronner)