Schwandalpe von 1950 bis heute
Rückblick Schwandalpe
Sepp Reiter, der Hüttenwart der Lenzenberghütte kannte sich in der Gegend um Thalkirchdorf gut aus - seit Jahren war er dort mit seinen Memminger Bergfreunden zum Skilaufen gewesen. Auf der Schwand wurde er fündig. Auf dem Heustock der Hütte kam es zum Vertragsabschluss. Die Unterhändler, der Sektionsvorsitzende Karl Weiger mehrere Ausschussmitglieder und im Auftrag seines Vaters Schädler jun. saßen auf Balken oder im Heu und schlossen einen Vertrag für den Westteil der Hütte, den Stall, auf zehn Jahre ab.
Der Mietzins betrug monatlich 40 DM und konnte durch Arbeitsstunden für den Ausbau abgegolten werden (erst vier Jahre später zahlte daher die Sektion die fällige Miete). Erneut opferten zahlreiche Sektionsmitglieder in ehrenamtlichem und unermüdlichem Einsatz Urlaub und Wochenenden und bauten den Stall und den Schopf nach den Plänen des Architekten Karl Augustin um. Bereits im Winter 1950/51 fanden zwei Jugendskikurse statt, an denen 100 Jungen und Mädchen teilnahmen.
Obwohl die Schwandalpe von vielen Mitgliedern sommers wie winters gut besucht wurde, Mütter mit ihren Kindern ihren Urlaub und Ulmer Schulklassen ihr Schulland heim auf der Schwand verbrachten und auch die Hütte auf längere Sicht saniert war, blieb es ungewiss, ob die Sektion auf Dauer die Schwandalpe mieten konnte. So geriet sie allmählich in Bedrängnis.
Die Versuche ein geeignetes Objekt zu finden, blieben erfolglos, eine Bauanfrage wurde abschlägig beschieden, und darüber hinaus konnte sich der Besitzer der Schwandalpe aus familiären Gründen nicht zu einer Verlängerung des Mietvertrages entschließen. Umso überraschender kam es dann Ende des Jahres 1964 zu einem Kaufvertrag, der die Schwandalpe mit einem entsprechenden Grundstück (2500 m2) in den Besitz der Sektion überführte.
Der Kauf der Schwandalpe bedeutete für die Sektion eine erhebliche finanzielle Belastung. Auch war ein umfassender Umbau des Gebäudes notwendig, um es als Stützpunkt für Skikurse und als Schullandheim sinnvoll nutzen zu können.Doch hatte die Geschichte der Ulmer Sektion immer gezeigt, dass ihre Mitglieder stets zu Geld- und Sachspenden und zu Freiwilligen Arbeitseinsätzen bereit waren, wenn es galt, die Ziele und Belange der Sektion zu fördern und zu unterstützen, wie beispielsweise die Ulmer Hütte zu renovieren. Auch dieses Mal wurden die Erwartungen nickt enttäuscht. Zahlreiche große und kleine Geld- und Sachspenden sowie Darlehen der Mitglieder gingen ein, sodass der Kauf und der Umbau der Schwandalpe gemeistert werden konnte.
Mit dem Umbau begann man im Juli 1966 und ging mit großer Eile ans Werk. Der westliche Teil des Hauses wurde abgerissen und völlig neu gebaut, wobei man großen Wert darauf legte, dass das Haus ein einheitliches Erscheinungsbild erhielt. Termingerecht kamen Fenster und Haustüren, die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation wurde vorangetrieben, die Außenwände, Decken, Dach und Rohre in Eigenarbeit isoliert, um für den nahenden Winter gerüstet zu sein. Die Mühen hatten sich gelohnt. Mehr als 1000 Personen übernachteten - ohne zu frieren! - in improvisierten Schlafräumen. Nach sechs Monaten, im Frühjahr 1967, brachten Gipser; Plattenleger, Schreiner, Schlosser, Maler und Ofensetzer mit der tatkräftigen Unterstützung freiwilliger Kräfte aus der Sektion, die mehr als 3000 Arbeitsstunden leisteten, den Umbau zu Ende. Bürger und Bürgerinnen aus Thalkirchdorf, zahlreiche Gäste, unter ihnen der Ulmer Oberbürgermeister Theodor Pfizer, junge und alte Sektionsmitglieder feierten am 17. September 1967. die Einweihung der Schwandalpe.
Bis heute erfreut sich die Schwandalpe großer Beliebtheit. Sie hat zahllosen Ulmer Schulklassen vergnügliche Schullandheime geboten und ist der ideale Stützpunkt für die wintersportlichen Aktivitäten der Skiabteilung. Heute bietet die Schwandalpe sogar sichere Schneeverhältnisse, seit eine Beschneiungsanlage für ausreichend Schnee sorgt.
2005 wurde die alte Küche entkernt und eine neue Gruppenküche eingebaut.
2006 wurde eine 5KW Photovoltaikanlage auf der Hütte installiert
2008 wurden die Schlafräume im alten Teil der Hütte modernisiert.
2010 Renovierung der Toiletten
2011 Anbringung einer Wärmedämmung an der Nord-Ost Fassade
2012 Modernisierung der Waschräume
2013 Austausch der Fenster durch neue Isolierfenster
2016 Erneuerung der großen Stube
2017 Schindeln der Ostfassade
2018 Schindeln der Südfassade, Erneuerung der Elektroverteilung und neue Fenster auf der Südseite
2019 Renovierung der kleinen Küche
2020 Schindeln der Westfassade
2021 Dachsanierung
Euer Hüttenwart